Privates Förderzentrum
für emotionale und soziale
Entwicklung

Konzept

Auftrag
Unser Auftrag ist es, Ihr Kind in seiner sozialen und emotionalen Entwicklung bestmöglich zu fördern. Wir arbeiten ganzheitlich und gehen auf jedes Kind entsprechend seines Förderbedarfs und seiner Kompetenzen ein. Somit soll den Kindern eine erfolgreiche schulische Eingliederung in das Regelschulsystem oder in weiterführende Schulen ermöglicht werden. Damit wird die Grundlage für ihre gelungene gesellschaftliche Integration geschaffen.

Die Kernpunkte unserer sonderpädagogischen Förderung – je nach individuellem Förderbedarf – sind der Erwerb von wichtigen Kompetenzen in den Bereichen Verhalten, Kommunikation, Selbstregulation und emotionalem Erleben.

Kinder und Jugendliche brauchen eine Schule, die ihnen hilft:

  1. Sicherheit in Grenzen zu erleben. Das heißt: wissen, dass Regeln und Grenzen eingefordert werden, sie aber auch Fehler machen dürfen
  2. ein Selbstwert zu entwickeln und „Stärken stärken“
  3. soziale Kompetenzen zu erwerben
  4. Leistungsfähigkeit, Produktivität und Erfolge zu erfahren
  5. Zukunftsperspektiven, Sinn- und Wertorientierungen aufzubauen (Krall 2007)

Unser Konzept zum Download > PPT

  • Im Einzelnen können das folgende mögliche Förderziele sein:
  • Selbstvertrauen und ein positives Selbstbild entwickeln
  • Gefühle angemessen ausdrücken (Wut, Freude, Trauer)
  • eine Arbeitshaltung erwerben
  • Kritik ertragen und umsetzen in neues Handeln
  • Spielen lernen
  • Lernen lernen
  • die Freude am Lernen entdecken
  • Selbstwirksamkeit erfahren
  • Resilienz stärken, d. h. Schwierigkeiten gut meistern
  • in Spiel-, Arbeits- und Konfliktsituationen angemessen mit Anderen umgehen
  • sich eine eigene Meinung bilden und diese angemessen im Alltag einbringen
  • u. a. m

Grundhaltung und Prinzipien unserer Arbeit
Die Grundlage unseres Handelns ist die Gestaltung einer tragfähigen Beziehung zu den Kindern. Außerdem arbeiten wir auf der Basis von gemeinsamen Überzeugungen:

  • Jedes Kind ist emotional und sozial entwicklungsfähig
  • Wir schätzen die Kinder und arbeiten mit ihren Stärken; wir nehmen aber auch ihre Schwächen bewusst wahr und helfen ihnen, damit besser umzugehen
  • Wir arbeiten präventiv
  • Wir geben durch Struktur Sicherheit und Orientierung
  • Wir übernehmen für alle Kinder Verantwortung
  • Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Simpertschule sind wichtig und gehören zum Team
  • Wir arbeiten kollegial und partnerschaftlich; daraus ergibt sich eine Vorbildwirkung für die Kinder
  • Wir arbeiten im Netzwerk interdisziplinär
  • Wir reflektieren unsere Arbeit regelmäßig
  • Wir arbeiten professionell und entwickeln unsere Konzepte mit Experten aus Praxis und Wissenschaft weiter

Methoden und Maßnahmen

  • Diagnosegeleitete Förderung und Unterrichtung nach dem allgemeinen bayerischen Lehrplan der Grundschule
  • kleine Klassen und SPT-Gruppen mit maximal 11 Kindern und i.d.R. 2 Pädagog*innen
  • pädagogisch-therapeutisch wirksamer Zusammenhalt
  • enge Zusammenarbeit von Schule und SPT mit den Eltern / Erziehungsberechtigten
  • intensive Eltern- und Familienarbeit
  • Zusammenarbeit mit externen Therapeuten, Fachdiensten, Theaterpädagogen und der Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Übergänge bei der Rückführung an die Regelschule begleitet durch den Mobilen Sonderpädagogischen Dienst

Kooperationen / Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Der regelmäßige Austausch unserer Pädagogen mit zuständigen Ärzten, Psychologen, Therapeuten und Kriseninterventionsdiensten sorgt für eine optimal vernetzte Kommunikation. Diese Zusammenarbeit legt die Grundlage für die erfolgreiche Arbeit an gemeinsamen Zielen mit ihrem Kind.


Träger

Träger der Simpertschule ist die Schwabenhilfe für Kinder – Verein zur Erziehungshilfe und Sprachförderung e.V.

Die Schwabenhilfe für Kinder e.V. besteht seit 1979 und ist eine der größten Einrichtungen auf diesem Gebiet in Bayern (www.schwabenhilfe.de). Mit seinen Förderangeboten im vorschulischen und schulischen Bereich werden mehr als 900 Kinder im Regierungsbezirk Schwaben unterstützt. Der Schwabenhilfe obliegt die Verwaltung der Simpertschule in Augsburg, der Agnes-Wyssach-Schule, Privates Förderzentrum in Kempten sowie 71 Gruppen Schulvorbereitender Einrichtungen. Daneben gehören zum Angebot auch die Mobilen Sonderpädagogischen Hilfen in Kindergärten. Mitglieder des Vereins sind der Bezirk Schwaben, Landkreise und kreisfreie Städte, einzelne Gebietskörperschaften und Institutionen.


Geschichte

… seit 100 Jahren ein Ort zur Förderung und Herberge für Kinder.

Das Gebäude der Simpertschule wurde von der Spinnerei und Weberei Augsburg als Kinderhaus zur Betreuung der Kinder der im angrenzenden Proviantbachquartier wohnenden Arbeiterfamilien errichtet. Es war also von Anfang an ein „pädagogisches“ Haus.

Eine Zeitzeugin berichtete von Ihrer Unterbringung hier im Kindergarten und im Hort in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. (Betreuungszeiten von 06.30 Uhr bis 22.30 Uhr). Aus einem Foto kann entnommen werden, dass um 16.00 Uhr noch gekocht wurde.

In den Kriegsjahren wurde nach Bombenschäden hier die Verwaltung der SWA untergebracht. Mit dem Niedergang der SWA (und der gesamten Textilindustrie in Augsburg) stand das Gebäude leer und war dem Verfall preisgegeben. Nachdem die Stadt Augsburg es in ihren Besitz übernommen hatte, konnte der Umbau und die Renovierung angegangen und 1984 vollendet werden. Die Simpertschule zog ein und das Haus entsprach so wieder seinem ursprünglichen pädagogischen Zweck – der „Beherbergung“ und Förderung von Kindern.

1981 nahm die Simpertschule im Schulgebäude des ehemaligen Stadtteiles Siebenbrunn ihren Betrieb auf und am 20. Januar 1984 zog sie in das heutige Gebäude im Augsburger Textilviertel.

„Die Mitarbeiter dieser Schule müssen in der Lage sein, zu jedem einzelnen Kind eine tragfähige Beziehung aufzubauen und mit den Eltern zusammen jeweils den ihrem Kind angemessenen Weg aus der Falle der Störung herauszufinden“. sagte Joachim Grillenberger, Gründer und langjähriger Leiter der Simpertschule, bereits 1984 und das gilt bis heute.

Der sehr hohe emotional-soziale Förderbedarf der Kinder an der Simpertschule machte eine intensive Ganztagesunterbringung notwendig. Deshalb richtete zum Schuljahr 2002/03 die Schwabenhilfe in Zusammenarbeit mit der Regierung von Schwaben an der Simpertschule eine integrierte Sozialpädagogische Tagesstätte mit 4 Gruppen ein.

Zum Schuljahr 2006/07 wurde eine Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) für Kinder mit sehr hohem emotional-sozialen Förderbedarf eingerichtet.